Belarus 1: Revolution in Minsk

Mein Tag begann heute etwas frueher als sonst. 3:30 zeigte der Wecker. Zum sich darueber beschweren blieb keine Zeit. Mein Flug ging ja schliesslich bald.
Ich war in Kattowitz. Wenige Stunden spaeter in Warschau und jetzt schreibe ich aus Minsk.

Universitaet fuer Architektur

Universitaet fuer Architektur

Etwas "eigenere" Architektur

Etwas "eigenere" Architektur

Aufgrund des langen Tages bin ich etwas uebermuedet, deswegen verzeihe man mir, wenn ich nicht zu detailliert schreibe und auch weniger Fotos als sonst verwende. Der PC an dem ich arbeite ist eine Katastrophe, aber ich werde schauen, was ich aus ihm noch rausholen kann.

Wie habe ich mir Belarus vorgestellt?
Ein vom Schnee verzaubertes kommunistisches Wunderland haette ich gesagt. Vor meinem geistigen Auge sehe ich Turmspitzen mit roten Sternen, fallende Schneeflocken und eine Bevoelkerung, die sich mit ihrem Los abgefunden hat.

Trotz des Schneefall in meiner Phantasie beschloss ich mich auf Fakten zu verlassen und packte Sommerkleidung ein.

Kein Fehler. Es ist gluehend Heiss hier. Waehrend wir in Polen gestern noch Regen hatten, brannte die Sonne hier in Minsk auf das Land nieder.

Am Flughafen angekommen fand ich gleich jemanden, der mir half, in die Stadt zu kommen (Taxifahrer verlangen mitunter ueber 100 Euro) und ich freundete mich mit ein paar Weissrussen an, die mir auch einen Teil von Minsk gezeigt haben.

Kommunismus und Diktatur hin oder her, aber eines muss man der Stadt lassen. Sie ist sehr sauber und teilweise sogar ziemlich modern. ein Beispiel sind die Ampelanlagen, die aus LEDs bestehen.

Aber das nur nebenbei – es ist immerhin schon nach 12 und mein Bett schreit schon.

Waehrend des Stadtrundganges kam es zu einer Art „kleinen Revolution“. Lukaschenko hatte die Treibstoffpreise erhoeht und die Hauptstrasse wurde von grantigen Autofahrern blockiert. Teilweise stiegen diese aus und schoben das Auto weiter (wahrscheinlich um zu demonstrieren, dass es billiger kommt, das Auto zu schieben, als es zu fahren). Von den Massen auf den Strassen wurde dies mit Jubel aufgenommen. Schaetzungsweise waren ueber 1000 Menschen auf der Hautpstrasse…

Und hier der zweite Punkt, weswegen ich Weissrussland loben muss. Sowohl die Demonstranten, als auch die Polizei haben sich vorbildhaft verhalten. Teilweise haben die Polizisten sogar den Autofahrern geholfen ihre (absichtlich oder unabsichtlich) abgestellten Autos von der Hauptstrasse zu entfernen.

Weissrussische Polizisten: Vorbildlich

Weissrussische Polizisten: Vorbildlich

Ich bin gespannt, was mich in den kommenden Tagen erwartet… Dobra Notsch!

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