Auf meinen Reisen durch Siam und Kampuchea habe ich auch einige Sportveranstaltungen besucht, die die Menschen hier pflegen. Beide Völker, sowohl Thai, als auch Khmer bevorzugen ihre eigenen Varianten des Kickboxkampfes, um ihr Wochenende zu pflegen oder einzuläuten.
Während Muay Thai sich teilweise auch in westlichen Ländern gewisser Beliebtheit erfreut ist Pradal Khmer oder Khmerboxen in Europa fast gänzlich unbekannt und wird, wenn es gesehen wird womöglich für Thaiboxen gehalten.
Ist nicht wirklich korrekt. Dass es Ähnlichkeiten gibt ist natürlich unbestreitbar – immerhin beeinflussen sich die Nachbarländer immer gegenseitig.
Mit den Regeln bin ich in keinster Weise vertraut, jedoch benötigt man nur ein paar Kämpfe beider Sportarten, um zu verstehen, dass die Unterschiede mitunter erheblich sind.
Gleich ist (das ist eher für den Zuschauer relevant), dass die billigeren Plätze meistens die Besseren sind. Wenn man mehr zahlt hockt man meistens bei irgendwelchen Westlern, die genauso wenig Ahnung hatten wie ich und sieht den Kampf nur von unten. Sonst hat man eine tobende Menge voller Emotion neben sich und kann den Platz aus einer besseren Position verfolgen… (Nur in Thailand waren die wirklich ganz billigen Plätze irgendwo, also einen Kompromiss schließen).
Die Unterschiede fangen bei einer Banalität an: In Thailand muss man für den Eintritt bezahlen, in Kambodscha ist er kostenlos (zumindest dort, wo die „normalen“ Leute sitzen).
In Bangkok konnte ich auch keine Fernsehteams sehen – in Phnom Penh hingegen veranstaltete ein Fernsehsender das Turnier.
Doch genug der Worte, es sollen Bilder und Videos sprechen. Folgende Aufnahmen stammen vom Thaiboxen in Bangkok.
Wirklich „brutal“ kann man das nicht nennen. Es wirkt in gewisser Hinsicht „internationalisiert“ und ist zwar interessant anzuschauen, aber keine wirkliche Überraschung.
Beim Khmerboxen liegen die Dinge anders. Ich hatte das Gefühl, dass die Kämpfer nicht wie zuvor „Angst“ vor Verletzungen hatten. Angst ist ein blödes Wort hierfür. Wenn man beispielsweise einen regulären Boxkampf sieht „prügelt“ keiner der Kontrahenten mit aller Kraft auf seinen Gegner ein. Ebenso war es beim Muay Thai. In Kambodscha sah man das anders und missachtete teilweise grob die eigene Deckung. Ebenso schlugen die Kämpfer wesentlich härter aufeinander ein.
Auf diesem Bild hier passiert etwas Interessantes:
Der Khmer im blauen Dress fängt an, herumzuschreien und verzieht das Gesicht, läuft vom Gegner davon und und wird ausgezählt.
Kurz vor ‚9‘ wird er vom Schiedsrichter gefragt, ob er weitermachen kann, was er scheinbar bejaht und der Kampf geht weiter.
Er wird vom Gegner vorsichtiger behandelt. Nach wenigen Hieben schlägt das „Weichei“ brutaler zu und gewinnt dadurch die Überhand. Ein Trick?
Auch war es interessant zu sehen, wie Anfänger und Profis den Kampf beginnen. Den Höhepunkt des Abends bildete ein Kampf zwischen zwei Profis. Ich hatte den Beginn dieses Kampfes eigentlich als „Aufwärmen“ betrachtet. Beide Parteien haben sich aneinander abgestoßen. Als einer jedoch anfing, harte Schläge auszuteilen war mir klar, dass dies Teil des Kampfes war. Sie versuchten wahrscheinlich die Stärke des Gegners abzuschätzen.
Anfänger prügelten sofort aufeinander los…
Was mich jedoch am meisten fasziniert hat, waren die Emotionen von Trainern, Boxern und Publikum:
Und hier die vom Khmerboxen:
hallo mario, weit weit bist du gereist! und wie mir scheint, reist du immer weiter! naja am boxen bin ich nicht so interessiert, aber die bilder sind gut. wau, und einer blutet ja am ganzen leib! machs gut, bis zum naechsten mal, herzlichst malka